DIE BEFESTIGUNG ÖSTERREICH-UNGARNS

Zu Beginn des Weltkrieges verfügte Österreich-Ungarn lediglich über 2 Befestigungsanlagen die dem Begriff FESTUNG rechtfertigten und einigermaßen zeitgemäß ausgerüstet waren. Dies waren Krakau und Przemysl. Die in der Tabelle angeführten Orte mit Festungskommandos waren entweder nicht mehr zeitgemäß (Komarom, Trient) oder eine Linie von Sperren (Südtirol-Trient Riva) oder noch nicht komplett fertiggestellt (Trebinje, Bilek) oder als direkte Seefestung aufgelassen (Castelnuovo). Die Adriaküste sollte sowieso nurmehr durch schwimmende Einheiten (Küstenverteidiger) geschützt werden.

Für die Errichtung und Erhaltung der Befestigungsanlagen waren bei den Territorialkommandos eigene Befestigungsbaudirektionen eingerichtet. Die Planung und Ausführung erfolgte gemäß den Richtlinien für den Befestigungsbau. Die Vorgaben dafür wurden vom TMK (Technischen Militärkommitee) erarbeitet. Dazu wurden Beschußversuche an Regelbauten durchgeführt. Befriedigende Ergebnisse bezüglich Schutzwirkung wurden nur bei Betondecken oder betonverstärkten Gewölbedecken festgestellt. Waren die Werke 1860 noch mit hohem Maueraufzug versehen wurden diese 1914 bereits vollkommen in Felsen versenkt.

Mit der Einführung der Brisanzgranaten (ab 1885) hatten alle bis dahin errichteten Festungsbauwerke schlagartig ihre Widerstandskraft gegen die moderne  Belagerungsartillerie verloren und mussten entsprechend verstärkt werden. Die modernsten Werke an der Monarchiegrenze befanden sich entlang des Grenzverlaufes zum "Verbündeten" Italien. Diese waren auf Anregung und Initiative Conrad von Hötzendorf´s 1906 - 1914 errichtet worden.

 

 

 

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